Larzep Hydraulische Handpumpen W

Die Hydraulikhandpumpen W von Larzep sind robuste Stahl-Handpumpen mit einem maximalen Betriebsdruck von 700 bar, ausgelegt für den Betrieb von einfachwirkenden Hydraulikzylindern. Je nach Ausführung arbeiten sie einstufig oder zweistufig: Einstufige Pumpen liefern direkt den hohen Druck, während zweistufige Modelle einen schnellen Eilgang in der 1. Stufe und einen fein dosierbaren Druckaufbau in der 2. Stufe bieten – ideal für das rasche Ausfahren des Zylinders bis zur Last und präzises Nachpumpen unter Last.

Alle W-Pumpen sind kompakt, leicht und tragbar und können horizontal oder vertikal betrieben werden (Pumpenkopf nach unten). Ein 3/8"-NPTF-Anschluss ermöglicht den direkten Anschluss von Hydraulikschläuchen oder Manometern, während ein integriertes Sicherheitsventil die Pumpe vor Überdruck schützt. Je nach Modell stehen Tankvolumina von ca. 0.28 bis 6.50 l und Fördervolumen von typ. 3.2 bis 4.9 cm³/Hub (einstufig) bzw. bis 13 cm³/Hub in der Eilgangstufe zweistufiger Pumpen zur Verfügung.

Die Baureihe umfasst vom handlichen Service-Modell W20307 mit 280 cm³ Nutzölmenge bis zur großvolumigen W26507 mit 6500 cm³ Nutzöl eine breite Auswahl. Ergänzend gibt es W-Pumpen mit Fußpedal (z. B. WP-Modelle) für Hands-free-Bedienung sowie kompatible X-Handpumpen mit 4/3-Wegeventil für doppeltwirkende Zylinder.

Einsatzbereiche

• Montage- und Serviceeinsätze: Heben, Richten und Positionieren von Maschinen, Aggregaten und Rahmenkonstruktionen auf der Baustelle oder in der Werkstatt – unabhängig von einer Stromversorgung.
• Bau- und Stahlbau: Betrieb von einfachwirkenden Zylindern zum Heben, Ausrichten und Abstützen von Trägern, Fertigteilen, Brückensegmenten und Stützen.
• Instandhaltung in Industrieanlagen: Ein- und Ausbau von Lagern, Kupplungen, Wellen oder Presspassungen in Kraftwerken, Walzwerken und Produktionsanlagen.
• Vorrichtungs- und Spanntechnik: Druckversorgung von Spannzylindern, Abzieh- und Presswerkzeugen sowie Prüfständen mit moderatem Ölbedarf.
• Hydraulik-Komplettsets: Kombination mit Larzep Zylindern und Schläuchen als Pumpen-Zylinder-Set für universelle Hebe- und Zugaufgaben.

Unterschiede der W-Varianten

Die W-Baureihe unterscheidet sich vor allem in Förderstufe, Nutzölvolumen und Fördervolumen pro Hub, sodass die Pumpe optimal an Zylindergröße, Ölvolumen und Einsatzzweck angepasst werden kann.

• Einfach- vs. Zweistufenpumpe: Einstufige Modelle wie W10607 und W11407 liefern konstant hohes Druckvolumen (ca. 3.2 cm³/Hub) und sind einfach zu bedienen; zweistufige Pumpen wie W20307, W20807, W21807 usw. kombinieren schnellen Eilgang mit feinem Druckhub für effizienteren Einsatz bei größeren Ölvolumina.
• Nutzölvolumen: Vom kompakten 0.28 l Tank der W20307 für einzelne, kleiner dimensionierte Zylinder bis hin zu 6.50 l bei W26507 für mehrere oder großvolumige Zylinder – wichtig, um Luftansaugung und Tankleerstand zu vermeiden.
• Fördervolumen je Hub: Einsteigerpumpen wie W20307 fördern z. B. 7.0 cm³/Hub in der 1. Stufe und 1.0 cm³/Hub in der 2. Stufe; größere Modelle wie W24507 liefern bis zu 46 cm³/Hub im Eilgang und 4.0 cm³/Hub in der Hochdruckstufe.
• Baugröße und Gewicht: Kleine Pumpen sind leicht und gut tragbar, während die größeren Varianten für stationäre oder halbstationäre Hebeaufgaben mit höherer Einschaltdauer konzipiert sind.
• X-Serie als Ergänzung: Für doppeltwirkende Zylinder stehen bauähnliche X-Pumpen mit 4/3-Wege-Steuerventil zur Verfügung; die Hydraulikanschlüsse und Sicherheitskonzepte sind kompatibel.

Häufige Fehler in der Anwendung

• Zu kleines Tankvolumen gewählt: Der Ölbedarf der angeschlossenen Zylinder wird unterschätzt, der Tank läuft leer und die Pumpe saugt Luft an – Folge sind ruckartige Bewegungen, unvollständiger Hub und erhöhter Verschleiß.
• Unsachgemäße Druckeinstellung: Extern eingestellte Druckbegrenzungsventile werden zu hoch justiert oder überbrückt, sodass Drücke über 700 bar entstehen können; dies gefährdet Pumpe, Zylinder und angeschlossene Schläuche.
• Ungeeignete Schläuche und Kupplungen: Verwendung von Komponenten ohne 700-bar-Freigabe oder mit falschem Anschlussgewinde (kein 3/8"-NPTF) führt zu Undichtigkeiten oder im Extremfall zu Berstschäden.
• Fehlende Entlüftung: Wird das System nach der Montage nicht korrekt entlüftet, kommt es zu schwammigem Hubverhalten, verzögertem Druckaufbau und ungenauen Kräften.
• Falsche Bedienung des Ablassventils: Zu schnelles oder ruckartiges Öffnen des Ventils kann die Last schlagartig absenken und Personen oder Bauteile gefährden.
• Unzureichende Wartung: Verschmutztes Öl, fehlende Sichtprüfung von Schläuchen und Kupplungen oder ignorierte Leckagen verkürzen die Lebensdauer der Pumpe erheblich.

Sicherheitsaspekte und Normen

• Integriertes Sicherheitsventil: Alle W- und X-Handpumpen besitzen ein internes Sicherheitsventil, das bei ca. 700 bar öffnet und so das System vor gefährlichem Überdruck schützt.
• 700-bar-Hochdrucksystem: Pumpe, Schläuche, Kupplungen, Manometer, Ventile und Zylinder müssen für 10.000 psi / 700 bar ausgelegt sein und den einschlägigen Richtlinien der Hochdruckhydraulik (z. B. ISO 4413, EN 982, EN 1494) entsprechen.
• Mechanische Lastsicherung: Angehobene Lasten dürfen nicht allein durch Hydraulikdruck gehalten werden; es sind immer Unterstellböcke oder andere mechanische Abstützungen zu verwenden.
• Sichere Aufstellung: Die Pumpe ist standsicher zu positionieren, Schläuche sind gegen Stolpern oder Quetschen zu sichern, und es ist auf ausreichende Belüftung sowie Schutz vor Hitze und Funken zu achten.
• Regelmäßige Inspektion: Sichtprüfung auf Leckagen, Korrosion, Risse, abgeknickte Schläuche und beschädigte Kupplungen; Komponenten mit sichtbaren Schäden sind sofort auszutauschen.
• Geschultes Bedienpersonal: Anwender sollten im Umgang mit Hochdruckhydraulik, Lastverteilung, Druckeinstellung und Notfallmaßnahmen (z. B. Schlauchplatzer) unterwiesen sein.

Zubehör, Werkzeuge und Zylinder – Systemaufbau mit Larzep und TOMANRO

Für ein vollständiges 700-bar-Hydrauliksystem lassen sich die W-Handpumpen mit passendem Zubehör, Werkzeugen und Zylindern kombinieren, die bei TOMANRO als Typenseiten abrufbar sind. Nachfolgend einige typische Komponenten und Verlinkungen:

• Handpumpen W: Übersicht aller Modelle auf der Typenseite Larzep Hydraulische Handpumpen W.
• Hydraulikschläuche: Druckschläuche mit passenden Kupplungssteckern (z. B. AZ3120) für Larzep-Zylinder auf Larzep Hydraulikschläuche.
• Hydraulikmanometer & Zubehör: Druck- und Kraftmanometer, Adapter und Zubehör zur Druckanzeige im 700-bar-Bereich unter Hydraulikzubehör / Manometer.
• Hydraulikverteiler: Verteilerblöcke zur Ansteuerung mehrerer Zylinder mit einer W-Pumpe befinden sich auf der Seite Hydraulikverteiler.
• Hydraulikventile: 700-bar-Ventile (z. B. Wege-, Druck- oder Rückschlagventile) für komplexere Steueraufgaben finden Sie unter Hydraulik-Ventile.
• Kupplungen und Anschlüsse: Hydraulikkupplungen der Baureihe AZ für Larzep-Werkzeuge und Zylinder sind auf Kupplungen AZ beschrieben.
• Zylinder von Larzep: Passende Zylinderbaureihen wie SSM einfachwirkende Zylinder, SSP Flachzylinder, SSX extrem flache Zylinder oder STX Flachzylinder mit Mutter lassen sich direkt mit den W-Pumpen kombinieren.
• Komplett-Sets: Für viele Standardanwendungen sind bereits konfigurierte Larzep Pumpen-Zylinder-Sets verfügbar, in denen Pumpe, Zylinder, Schlauch, Kupplungen und Manometer aufeinander abgestimmt sind.

Technische Kennwerte (Auszug aus der W-Baureihe)

Hinweis: Alle Larzep W-Handpumpen besitzen einen 3/8"-NPTF-Hydraulikanschluss und ein integriertes Sicherheitsventil gegen Überdruck. Detailmaße, Gewichte und weitere Optionen sind den offiziellen Larzep-Datenblättern zur W-/X-Serie zu entnehmen.