SMC Druckluftöler

Die SMC Druckluftöler der Serien AL, AL-D und ALD versorgen nachgeschaltete Druckluftwerkzeuge, Zylinder und Ventile mit fein dosiertem Schmieröl und verhindern so Trockenlauf, erhöhten Verschleiß und Leistungsverlust. Typische Baugrößen reichen von AL10 mit Anschluss M5 bis zu AL60 mit 1 Zoll Anschluss und Durchflussleistungen von einigen hundert bis über 13000 l/min (ANR, 0.7 MPa). Die modulare Bauweise erlaubt die Kombination mit Luftfiltern, Druckreglern und Filter-Reglern zu kompletten Wartungseinheiten.

Funktionsprinzip und Aufbau der SMC Druckluftöler

Die SMC Druckluftöler arbeiten als Tropfenöler bzw. Mikronebelöler und mischen definierte Öltröpfchen in den Druckluftstrom ein, um bewegte Teile dauerhaft zu schmieren.

• Ein Teil der einströmenden Druckluft beaufschlagt die Öloberfläche im Behälter, der Rest strömt über eine Drossel/Needle weiter in Richtung Ausgang.
• Durch die Druckdifferenz wird Öl über ein Steigrohr angesaugt und im Sichtdom als Öltröpfchen in den Luftstrom eingespeist; die Tropfenrate ist fein einstellbar.
• Die entstehende Öl-Luft-Mischung wird zu den Verbrauchern transportiert und lagert einen dünnen Schmierfilm in Werkzeugen, Ventilen und Zylindern ab.
• Ein integriertes Rückschlagventil verhindert, dass Öl bei Stillstand in den Behälter zurückläuft und zu trockenen Startphasen führt.
• Modelle ab Baugröße AL30 können den Behälter teilweise unter Druck nachfüllen, ohne die Druckluftversorgung vollständig abschalten zu müssen.

Die Tropfenmenge wird bei der Serie AL10 bis AL60 über den Sichtdom manuell eingestellt: von der geschlossenen Stellung aus werden durch bis zu drei Umdrehungen die Tropfenzahl erhöht; Werkzeuge dürfen dabei nicht verwendet werden, um Beschädigungen zu vermeiden. Als Schmierstoff empfiehlt SMC in der Regel Turbinenöl ISO VG32 oder vergleichbare Öle für Pneumatikanwendungen.

Einsatzbereiche der SMC Druckluftöler

Druckluftöler werden eingesetzt, wenn Komponenten eine kontinuierliche Ölschmierung benötigen und nicht als „trockenlaufend“ ausgelegt sind.

• Druckluftwerkzeuge – Schlagschrauber, Schleifer, Bohrmaschinen, Nadelentroster und Meißelhämmer, bei denen ein Schmierfilm die Lebensdauer des Luftmotors deutlich erhöht.
• Ventile und Zylinder – insbesondere in älteren Anlagen oder bei hohen Schalthäufigkeiten, wenn Ventilsitze und Dichtungen eine leichte Schmierung verlangen.
• Automatisierungstechnik – Schmierung von Greifern, Spanneinrichtungen und Handlingsystemen mit höherer mechanischer Belastung.
• Hauptleitungs-Schmierung – mit ALD-DP-Lube zur zentralen Versorgung mehrerer Verbraucher über lange Rohrleitungen mit Mikronebel.
• Mobile Anwendungen – z. B. in tragbaren Wartungseinheiten oder an Schlauchhaspeln, um Werkzeuge vor Ort mit ausreichend Öl zu versorgen.

Für optimale Schmierung sollte der Druckluftöler möglichst nahe am Werkzeug installiert werden; bei typischen SMC Tropfenölern wird eine maximale Schlauchlänge von etwa 8 m zwischen Öler und Werkzeug empfohlen.

Varianten und Unterschiede im SMC Programm

SMC bietet unterschiedliche Druckluftöler-Serien, die sich hinsichtlich Baugröße, Anschluss, Durchflusskapazität und Einsatzkonzept unterscheiden.

Während die Serien AL10 – AL60 überwiegend der lokalen Schmierung dienen, ermöglicht die Serie ALD eine zentralisierte Ölversorgung mit Mikronebel in komplexen Rohrnetzen. Die Kombination ALF/ALT eignet sich besonders, wenn das Nachfüllen unter erschwerten Bedingungen erfolgen muss.

Auswahlkriterien für den passenden SMC Druckluftöler

Damit der Druckluftöler zuverlässig arbeitet und weder zu wenig noch zu viel Öl zuführt, sollte er gezielt nach Anwendung und Betriebsdaten ausgewählt werden.

• Luftverbrauch: Dimensionierung nach maximalem Volumenstrom der angeschlossenen Verbraucher in Nl/min; gleichzeitig betriebene Werkzeuge müssen berücksichtigt werden.
• Arbeitsdruck: Einhaltung der zulässigen Betriebs- und Prüfdruckwerte (typisch max. 1.0 MPa, Prüfdruck ca. 1.5 MPa).
• Abstand zum Verbraucher: Möglichst kurze Leitungen (z. B. max. ca. 8 m zwischen Öler und Werkzeug), um eine gleichmäßige Ölverteilung sicherzustellen.
• Einbauposition: Grundsätzlich vertikale Montage mit Behälter nach unten; Abweichungen können die Funktion des Steigrohrs und der Tropfeneinstellung beeinträchtigen.
• Öltyp: Verwendung von vom Hersteller freigegebenen Pneumatikölen, z. B. Turbinenöl ISO VG32; inkompatible Öle können Dichtungen und Behältermaterial angreifen.
• Umgebung: Chemische Einflüsse und UV-Belastung bestimmen die Wahl zwischen Polycarbonat-Behälter und Metall-/Edelstahlbehälter.

Häufige Fehler bei Planung, Einbau und Betrieb

In der Praxis führen einige typische Fehler beim Einsatz von Druckluftölern zu unzureichender Schmierung oder unnötig hohem Ölverbrauch.

• Zu lange Schlauchleitungen: Überschreitet die Schlauchlänge zwischen Öler und Werkzeug deutlich etwa 8 m oder wird eine Schlauchhaspel zwischengeschaltet, kann der Luftmotor nicht mehr zuverlässig geschmiert werden.
• Fehlende Mindestluftmenge: Bei sehr geringem Luftdurchsatz wird der Öltransport instabil; der Öler erreicht dann die erforderliche Tropfenrate am Werkzeug nicht.
• Über- oder Unterdosierung: Falsch eingestellte Tropfenanzahl führt entweder zu Trockenlauf oder zu Ölansammlungen in Leitungen und Schalldämpfern; eine Sichtkontrolle und Anpassung sind zwingend notwendig.
• Falscher Öltyp: Verwendung von zu zähem oder unverträglichem Öl kann die Tropfenbildung stören und Dichtungen/Behälter beschädigen.
• Fehlende Vorfiltration: Ohne geeignete Luftfilter vor dem Öler gelangen Schmutzpartikel in das Steigrohr und die Drossel, was zu Störungen oder Verstopfungen führt.
• Öler als „Allheilmittel“: Druckluftöler werden eingesetzt, obwohl Hersteller der Verbraucher ausdrücklich trockene Druckluft vorschreiben – dadurch können moderne, wartungsarme Komponenten unnötig verschmutzt werden.

Eine sinnvolle Vorgehensweise ist die punktuelle Schmierung nur dort, wo sie zwingend nötig ist, sowie eine regelmäßige Kontrolle von Tropfenrate, Behälterfüllstand und Leckagefreiheit.

Sicherheitsaspekte und Normen

Beim Einsatz von SMC Druckluftölern sind die allgemeinen Sicherheitsanforderungen an Druckgeräte, Pneumatiksysteme und den Umgang mit Schmierstoffen zu beachten.

• Beachtung der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU und der in den Datenblättern angegebenen Grenzwerte für Betriebsdruck, Prüfdruck und Temperatur.
• Auslegung pneumatischer Systeme nach EN ISO 4414, insbesondere hinsichtlich Entlüftung, Überdrucksicherung und sicherem Stillsetzen.
• Verwendung von freigegebenen Ölen; Sicherheitsdatenblätter der Schmierstoffe sind zu beachten (Hautkontakt, Einatmen von Aerosolen, Brandverhalten).
• Wartungsarbeiten nur im drucklosen Zustand; Leitungen absperren, entlüften und gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten sichern.
• Ordnungsgemäße Entsorgung von Altöl und ölhaltigem Kondensat gemäß den lokalen Umweltvorschriften.
• Einsatz von Metallbehältern oder Schutzhauben, wenn mit mechanischen Beschädigungen oder aggressiven Medien zu rechnen ist.

Für Anwendungen mit besonderen Reinheitsanforderungen (z. B. Lebensmittel, Pharma, Reinraum) ist zu prüfen, ob ölfreie Pneumatik oder lokal isolierte Schmierkreise sinnvoller sind als eine flächendeckende Ölung der Druckluft.

Passende und ergänzende SMC Artikel

Für eine vollständige und abgestimmte Druckluftaufbereitung werden SMC Druckluftöler in der Praxis mit weiteren Komponenten derselben Marke kombiniert.

• SMC Luftfilter (z. B. AF, AFF, AM, AMD) zur Entfernung von Wasser und Partikeln vor dem Öler – Grundlage für funktionssichere Tropfenbildung und lange Standzeiten.
• SMC Druckregler (AR-, IR-Serie) zur Einstellung des Arbeitsdrucks auf das vom Werkzeug benötigte Niveau.
• SMC Filter-Regler (AW-Serie) als platzsparende Kombination aus Filter und Regler – der Druckluftöler wird unmittelbar dahinter installiert.
• SMC kombinierte Wartungseinheiten (AC-Serie) mit integriertem Luftfilter, Druckregler und Druckluftöler für zentrale oder dezentrale Aufbereitungsstationen.
• SMC Lufttrockner IDFA zur Absenkung des Drucktaupunkts, wenn neben Schmierung auch trockene Druckluft gefordert ist.
• SMC tragbare Wartungseinheiten mit Filter, Regler und Öler im Edelstahlrahmen für den mobilen Einsatz an wechselnden Arbeitsplätzen.

Eine bewährte Konfiguration besteht aus Hauptleitungsfilter und optionalem Lufttrockner in der Kompressorstation sowie lokalen Filter-Regler-Öler-Kombinationen direkt an Werkzeugkreisen oder Maschinenmodulen.