SMC Kombinierte Wartungseinheit

Die kombinierte Wartungseinheit von SMC der Serien AC-B und AC-D ist eine modulare Einheit zur Druckluftaufbereitung, bestehend aus Luftfilter, Druckregler und Druckluftöler. Sie bereitet die Druckluft so auf, dass nachgeschaltete Pneumatik-Komponenten zuverlässig, effizient und langlebig arbeiten.

Charakteristisch sind die doppelwandigen Behälter mit transparentem Schutz, die eine 360°-Sicht auf Füllstand und Kondensat ermöglichen, sowie das modulare Design: Filter, Regler und Öler lassen sich kombinieren, tauschen oder erweitern, ohne die Rohrleitungen komplett zu lösen.

Funktionsprinzip und Aufbau

Die kombinierte Wartungseinheit ist als FRL-Kombination ausgeführt (Filter – Regulator – Lubricator). Die einzelnen Stufen sind strömungstechnisch aufeinander abgestimmt, sodass Druckverlust und Energieverbrauch minimiert werden.

• Luftfilter: Entfernt Feststoffpartikel und Feuchtigkeit aus der Druckluft. Typische Filterfeinheit beträgt 5 µm, optional mit Mikrofilter 0.3 µm für höhere Luftqualität.
• Druckregler: Reduziert den Versorgungsdruck und hält den Ausgangsdruck konstant – auch bei schwankendem Eingangsdruck oder veränderndem Verbrauch.
• Druckluftöler: Dosiert feinen Ölnebel in die Druckluft, um Druckluftwerkzeuge und Zylinder zu schmieren und deren Lebensdauer zu erhöhen.

Behälter und Filterelement bilden eine Einheit mit Bajonettverschluss. Dadurch lässt sich das Element mit einem Handgriff wechseln, was Stillstandzeiten reduziert und die Wartung vereinfacht. Die Behälter gibt es als Polycarbonat-Standard, als Metallbehälter mit oder ohne Niveauanzeige sowie als Nylonbehälter für chemisch kritische Umgebungen.

Einsatzbereiche der SMC Wartungseinheit

Die kombinierte Wartungseinheit eignet sich für nahezu alle industriellen Pneumatik-Anwendungen, in denen saubere, trocken gefilterte und richtig geschmierte Druckluft erforderlich ist.

• Automobil- und Zulieferindustrie – Versorgung von Montagewerkzeugen, Greifern und Zylinderachsen.
• Maschinen- und Anlagenbau – zentrale Druckluftaufbereitung in Fertigungs- und Verpackungsanlagen.
• Werkstatt & Instandhaltung – Absicherung von Druckluftschraubern, Schleifern, Bohrmaschinen und sonstigen Druckluftwerkzeugen.
• Prozess- und Fertigungsindustrie – Aufbereitung von Druckluft für Ventilinseln, Automatisierungs- und Handling-Systeme.

Durch die modularen Baugrößen AC20 bis AC60 lässt sich die Wartungseinheit sowohl in Kleininstallationen mit geringem Durchfluss als auch in Hauptversorgungssträngen mit hohen Volumenströmen einsetzen.

Varianten und Unterschiede der SMC AC-B/AC-D Wartungseinheiten

SMC bietet innerhalb der kombinierten Wartungseinheiten mehrere Funktionskombinationen. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der integrierten Filterstufen und der Schmierung.

Alle Varianten sind mit den bekannten SMC-Anschlussgrößen verfügbar und lassen sich über Zwischenstücke, Endplatten und Halterungen modular erweitern oder in Mehrfachstationen integrieren.

Auswahlkriterien für die richtige Wartungseinheit

Damit die kombinierte Wartungseinheit optimal zur Anwendung passt, sollten einige Auslegungsparameter berücksichtigt werden:

• Durchflussbedarf der angeschlossenen Verbraucher (Werkzeuge, Ventilinseln, Zylinder). Dieser bestimmt die notwendige Baugröße (z. B. AC20, AC30, AC40, AC50, AC60).
• Versorgungsdruck und gewünschter Arbeitsdruck, z. B. 0.5 – 8.5 bar bei max. 1.0 MPa Zulässigkeitsgrenze.
• Erforderliche Luftqualität: Standardfilter 5 µm oder zusätzliche Mikrofilterstufe 0.3 µm, wenn Ventile, Messgeräte oder Prozessluft besonders empfindlich sind.
• Notwendigkeit von Schmierung: Viele moderne Komponenten sind trockenlaufend ausgelegt – bei Druckluftwerkzeugen ist ein Öler dagegen meist zwingend erforderlich.
• Behältermaterial: Polycarbonat für Standardanwendungen, Metall oder Nylon bei aggressiver Umgebung, z. B. Reinigungsmittel oder UV-Belastung.

Häufige Fehler bei Planung, Einbau und Betrieb

In der Praxis werden bei der Montage von Wartungseinheiten immer wieder ähnliche Fehler gemacht. Diese lassen sich mit wenigen Hinweisen vermeiden.

• Falsche Einbaurichtung: Die Einheit muss immer in Strömungsrichtung Eingang → Filter → Regler → Öler → Verbraucher angeschlossen werden, sonst arbeiten Filter und Öler nicht korrekt.
• Zu große Distanz zum Werkzeug: Der Druckluftöler sollte möglichst nah am Werkzeug sitzen – typischer Richtwert sind maximal etwa 8 m Schlauchleitung, damit der Ölnebel nicht ausfällt, bevor er das Werkzeug erreicht.
• Falsche oder fehlende Kondensatentleerung: Wird der Kondensatbehälter nicht regelmäßig über manuelle oder automatische Ablässe geleert, steigt das Risiko von Wassertransport in die Anlage und Korrosion.
• Ungeeignetes Öl: Der Einsatz nicht freigegebener Öle kann Dichtungen und Komponenten schädigen. Es sollten ausschließlich geeignete Druckluftwerkzeugöle mit passender Viskosität verwendet werden.
• Über- oder Unterdruck: Ein zu hoch eingestellter Reglerdruck belastet Werkzeuge und Schläuche unnötig, ein zu niedriger Druck führt zu Leistungsverlust und Fehlfunktionen.
• Falsche Behältermaterialwahl: Polycarbonat-Behälter sind nicht gegen alle Chemikalien resistent. In Bereichen mit Reinigungsmitteln oder Lösungsmitteln sind Metall- oder Nylonbehälter die sicherere Wahl.

Ein praxisgerechter Einstellwert für den Öler liegt meist bei etwa 3–6 Tropfen pro Minute, abhängig von Werkzeugtyp, Schlauchlänge und Lastprofil.

Sicherheitsaspekte und relevante Normen

Beim Einsatz der SMC Wartungseinheit sind neben den Herstellerangaben die allgemeinen Sicherheitsregeln für Druckluftanlagen zu beachten. Dazu gehören:

• Druckbereiche und Temperaturen der Einheit dürfen nicht überschritten werden (typisch max. 1.0 MPa sowie die angegebenen Temperaturgrenzen).
• Vor Montage und Wartung sind die zugehörigen Leitungen drucklos zu schalten, abzusperren und zu entlüften.
• Behälter dürfen nur im drucklosen Zustand geöffnet oder gewechselt werden.
• Ein Überdruckschutz (z. B. Sicherheitsventil im Netz) ist entsprechend der Druckgeräte- und Maschinenrichtlinie im System vorzusehen.
• Bei sicherheitsrelevanten Anwendungen (z. B. Not-Halt, Haltefunktionen) sind zusätzliche Sicherheitsventile und eine redundante verschaltung gemäß EN ISO 13849 und ISO 4414 einzuplanen.

Für die geforderte Druckluftqualität in Produktions- oder Prozessanlagen wird häufig die Norm ISO 8573-1:2010 als Referenz herangezogen. Die richtige Kombination aus Filter- und Mikrofilterstufen in Verbindung mit Trocknern ermöglicht es, die geforderte Qualitätsklasse für Partikel, Wasser und Öl einzuhalten.

Passende und ergänzende Artikel von SMC

Um die kombinierte Wartungseinheit optimal in eine Druckluftinstallation zu integrieren, bietet SMC ein umfangreiches Portfolio an ergänzenden Komponenten. Dazu gehören separate Luftfilter, Druckregler, Filter-Regler, Druckluftöler, Manometer, automatische Kondensatablässe, Halterungen sowie tragbare Wartungseinheiten für mobile Einsätze.

In vielen Fällen ist es sinnvoll, eine zentrale kombinierte Wartungseinheit an der Hauptversorgung zu installieren und zusätzliche Filter-Regler-Stationen in der Nähe sensibler Verbraucher (z. B. Werkzeugarbeitsplätze, Messstationen) vorzusehen.