Larzep Hydraulikpumpe mit großem Tank

Die Larzep Hydraulikpumpe mit großem Tank ist eine robuste zweistufige Hydraulikhandpumpe für Hochdruck-Anwendungen bis 700 bar. Durch das große nutzbare Ölvolumen eignet sie sich besonders für Hydraulikzylinder mit hohem Ölbedarf (bis 6500 cm³) und wird aufgrund ihres Eigengewichts häufig als stationäre Handpumpe eingesetzt.

Das W/X-Konzept deckt typische Werkstatt- und Montageaufgaben ab: W-Pumpen steuern einfachwirkende Zylinder, X-Pumpen besitzen ein 4/3-Wegeventil zur Ansteuerung doppeltwirkender Zylinder. Beide Varianten nutzen eine 2-Stufen-Förderung für schnellen Vorschub und kontrollierten Kraftaufbau.

Technische Kerndaten (Serie W/X – Ausführung mit großem Tank)

Die 2-Stufen-Funktion arbeitet praxisgerecht: In der ersten Stufe wird ein hohes Fördervolumen für den schnellen Kolbenvorschub bereitgestellt; nach Lastkontakt unterstützt die zweite Stufe einen feinfühligen, druckstarken Aufbau bei deutlich geringerem Volumenstrom.

Einsatzbereiche (typische Anwendungen)

• Montage und Instandhaltung mit großen Zylindern (z. B. Heben, Richten, Pressen).
• Stationäre Arbeitsplätze in Werkstatt/Produktion, bei denen eine manuelle Pumpe zuverlässig und unabhängig arbeiten soll.
• Spann- und Fügevorgänge mit einfachwirkenden oder doppeltwirkenden Zylindern (Variante abhängig von Zylinderfunktion).
• Aufgaben mit häufigem schnellen Positionieren (Eilgang) und anschließendem präzisen Kraftaufbau.

Besonders sinnvoll ist die Pumpe, wenn das Zylindervolumen groß ist: Bis zu 6500 cm³ Zylindervolumen lassen sich direkt aus dem integrierten Behälter bedienen, ohne sofort auf externe Aggregate ausweichen zu müssen.

Varianten & Unterschiede (W vs. X)

Bei der Auswahl entscheidet vor allem die Zylinderart. Die W26507 ist auf einfachwirkende Zylinder ausgelegt (Ausfahren hydraulisch, Rückhub meist über Feder/Last). Die X26507 besitzt ein 4/3-Wegeventil und kann dadurch doppeltwirkende Zylinder mit getrennten Druckleitungen für Aus- und Einfahren steuern.

• W26507: Einfachere Hydraulik, ideal für Standard-Hebezylinder und Presszylinder (einfachwirkend).
• X26507: Mehr Kontrolle bei Rückhub und Halten/Steuern – passend bei doppeltwirkenden Zylindern und Bewegungsabläufen.
• Beide: 700 bar, 6.5 l nutzbares Ölvolumen, 2-stufig, internes Sicherheitsventil.

Auslegung in der Praxis (Ölvolumen, Hub, Reserven)

Für eine saubere Auslegung sollte das nutzbare Ölvolumen zur Ölmenge des Zylinders passen. Faustregel: Planen Sie eine Reserve ein (z. B. für Leitungsvolumen, Temperaturänderungen und Luftpolster), statt den Tank „auf Kante“ zu nutzen.

• Zylinder-Ölvolumen (cm³) = Kolbenfläche (cm²) × Hub (cm) – bei doppeltwirkenden Zylindern separat für beide Kammern betrachten.
• Leitungsvolumen berücksichtigen: Schlauchlänge und Innendurchmesser beeinflussen die benötigte Ölmenge spürbar.
• Arbeitsgeschwindigkeit: Hohe Eilgang-Förderung reduziert Pumpenhübe, die Druckstufe sorgt für kontrollierte Endkraft.

Tipp: Wenn häufig hohe Taktzahlen oder lange Schlauchleitungen nötig sind, kann ein druckluft- oder elektrohydraulisches Aggregat geeigneter sein – die große Handpumpe bleibt dann ein zuverlässiger, wartungsarmer „Baseline“-Antrieb für stationäre Aufgaben.

Häufige Fehlerbilder & Troubleshooting

• Pumpe baut keinen Druck auf: Entlüften (Luft im System), Ölstand prüfen, Kupplungen vollständig verriegeln, Ventilstellung kontrollieren.
• Zylinder fährt nicht vollständig: Zylindervolumen + Leitungsvolumen überschreiten nutzbares Tankvolumen; Tankreserve fehlt.
• Ruckeln / schwammiges Verhalten: Luft im Öl, verschmutztes Öl, unpassende Viskosität (Temperaturbereich), lose Verschraubungen.
• Überhitzung / Öl schäumt: Falscher Ölstand, zu aggressives Pumpen bei Kavitation, Eintrag von Luft über Undichtigkeiten.
• Undichtigkeiten an Kupplungen: Verschleiß, Schmutz im Kupplungsbereich, falscher Kupplungstyp/Mischsystem, beschädigte Dichtflächen.
• Falsche Anwendung: Einfachwirkender Zylinder an X-Logik oder doppeltwirkender Zylinder an W-Pumpe – führt zu Fehlfunktionen/Halteproblemen.

Wichtig: Bei Symptomen wie „plötzlicher Druckabfall“ oder „sichtbarer Schlauchaufweitung“ Anlage sofort drucklos schalten und Komponenten auf 700-bar-Freigabe, Beschädigungen und korrekte Montage prüfen.

Sicherheitsaspekte & Normen (praxisrelevant)

Hochdruckhydraulik bis 700 bar erfordert konsequente Sicherheitsdisziplin. Die Pumpen verfügen über ein internes Sicherheitsventil zum Schutz vor Überdruck, ersetzen jedoch nicht die Pflicht zur sachgerechten Systemauslegung (Schläuche, Kupplungen, Manometer, Zylinder) und zur regelmäßigen Prüfung.

• Manometer verwenden: Druck sichtbar machen, Überlast vermeiden, Prozess kontrollieren (insbesondere beim Heben/Pressen).
• Nur passende 700-bar-Komponenten einsetzen: Schlauch, Kupplung, Verteiler, Ventile und Zylinder müssen für den Druck ausgelegt sein.
• Lasten nie „hydraulisch halten“: Last mechanisch sichern (Unterbauen/Abstützen), Anlage anschließend drucklos schalten.
• Schlauchführung: Knickradien einhalten, keine Scheuerstellen, keine Zugbelastung an Kupplungen.
• Wartung: Öl sauber halten (Kontamination = Dichtungs- und Ventilprobleme), Dichtungen/Schläuche regelmäßig prüfen und ersetzen.

Für industrielle Hydrauliksysteme ist die sicherheitsgerechte Ausführung nach anerkannten Regeln der Technik (z. B. für Hydraulik-Fluidsysteme) üblich. Beachten Sie immer die Bedienungsanleitung und die Herstellervorgaben zur Prüfung, Medienverträglichkeit und maximalen Druckbelastung.

Zubehör & Systemkomponenten (Larzep / TOMANRO Typenseiten)

Für ein vollständiges, sicheres System werden üblicherweise Hydraulikschläuche, Manometer, Kupplungen sowie je nach Anwendung Verteiler und Ventile ergänzt. Zudem lassen sich Larzep-Pumpen sehr gut mit Larzep-Zylindern und Larzep-Hydraulikwerkzeugen kombinieren.

• Schläuche (700 bar): https://www.tomanro.de/1725-Larzep_Hydraulikschlaeuche-Typen
• Kupplungen (AZ-Serie): https://www.tomanro.de/4058-Larzep_Kupplungen_AZ-Typen
• Hydraulik-Manometer (Druckanzeige / Sicherheit): https://www.tomanro.de/161-Hydraulik_Manometer-Gruppe
• Hydraulikverteiler (mehrere Verbraucher/Zylinder): https://www.tomanro.de/65-Hydraulikverteiler-Gruppe
• Hydraulikventile (z. B. 2/2, 4/2, 4/3-Wege): https://www.tomanro.de/64-Hydraulik_Ventile-Gruppe
• Larzep Hydraulikzylinder (Beispiel: Aluminiumzylinder DDA): https://www.tomanro.de/1711-Larzep_Aluminium_Hydraulikzylinder_DDA-Typen
• Larzep Zylinder für enge Bauräume (Beispiel: Flachzylinder mit Mutter STX): https://www.tomanro.de/1706-Larzep_Flachzylinder_mit_Mutter_STX-Typen
• Larzep Schwerlastzylinder (Beispiel: SSC): https://www.tomanro.de/1708-Larzep_Schwerlastzylinder_SSC-Typen
• Larzep Hydraulikwerkzeuge (Beispiel: Hydraulische Kabelschneider CC): https://www.tomanro.de/2443-Larzep_Hydraulische_Kabelschneider_CC-Typen

Hinweis zur Kompatibilität: Bei Larzep ist zylinderseitig häufig eine Muffe (z. B. AZ3140) üblich, als Gegenstück am Schlauch wird oft eine passende Steckkupplung (z. B. AZ3120) verwendet. Achten Sie bei Mischsystemen besonders auf Durchfluss, Dichtprinzip und die druckseitige Freigabe.