Der Handhebelzug YaleERGO 360 UT ist ein hochmodernes
Allzweck-Hebezeug mit integrierter, automatisch wirkender
Fangvorrichtung. Auf Basis des bewährten YaleERGO 360 wurde er
speziell für den Freileitungsbau und andere anspruchsvolle Anwendungen
mit erhöhter Sicherheitsanforderung entwickelt. Die innovative Fangtechnik
verhindert einen plötzlichen Lastabsturz, falls die Lastdruckbremse versagen
sollte oder unzulässige Geschwindigkeiten auftreten.
Das leichte Aluminiumgehäuse mit allseitigen
Ablauföffnungen ist für den Außeneinsatz optimiert und verhindert
stehendes Wasser sowie Feuchtigkeitseinflüsse. Korrosionsbeständige
Verzinkungen und Zinklamellenbeschichtungen an sicherheitsrelevanten
Bauteilen gewährleisten Funktion und Langlebigkeit auch unter rauen
Witterungsbedingungen.
Aufbau und Funktionsprinzip des YaleERGO 360 UT
Der YaleERGO 360 UT ist ein Ketten-Handhebelzug mit
Lastdruckbremse und zusätzlich integrierter, patentierter
Fangvorrichtung. Kernkomponenten sind das robuste
Aluminium-Hauptgehäuse, ein mehrstufiges Planetengetriebe, die
Lastkette, die Lastdruckbremse sowie die automatisch wirkende
Fangmechanik.
-
Revolutionärer Handhebel – patentierter 360°-Klappgriff mit
ergonomischer Form, erlaubt Arbeiten in nahezu jedem Winkel; reduziert
die notwendige Zugkraft um bis zu ca. 30 % im Vergleich zu
herkömmlichen Hebelzügen.
-
Automatisch wirkende Fangvorrichtung – überwacht die
Bewegungsgeschwindigkeit der Last. Wird eine definierte Grenze
überschritten, greift die Fangvorrichtung und fängt die Last bereits
nach ca. 25–50 mm zuverlässig ab.
-
Lastdruckbremse – bewährtes Bremssystem, das unter Last selbsttätig
schließt und die Last in jeder Position sicher hält.
-
Leichtes Aluminiumgehäuse – korrosionsgeschützt, mit
durchdachten Drainageöffnungen zur Vermeidung von Wasseransammlungen.
-
Extremer Korrosionsschutz – verzinkte Lastkettenführung und
Kettenstreifer, MKS-beschichtete (Zinklamellen) bewegte Innenteile wie
Antriebswelle, Sperrklinken, Lastkettenrad und Sperrrad.
-
Geschmiedete Drehhaken mit Sicherungsfalle – ausgelegt, um sich
bei Überlast elastisch zu verformen, anstatt spröde zu brechen; einfach
prüfbar durch verschraubte Hakenschenkel.
-
Kettenführung – geschlossene Gehäusekonstruktion schützt
Getriebe und Kettenrad vor Schmutz und Witterung.
Die Fangvorrichtung arbeitet unabhängig von der Lastdruckbremse und ist
sowohl während des Betriebs als auch in Ruhephasen aktiv, ohne dass der
Anwender sie separat betätigen muss. Dadurch wird das Risiko eines
Lastabsturzes deutlich reduziert, insbesondere bei Freileitungsarbeiten
mit schwingenden Leitern.
Technische Kenndaten & Varianten des YaleERGO 360 UT
Der YaleERGO 360 UT deckt einen Tragfähigkeitsbereich von
1500 kg bis 9000 kg ab und ist standardmäßig mit
1.5 m Hub ausgerüstet. Weitere Hubhöhen sind auf Anfrage realisierbar.
| Modell |
Tragfähigkeit |
Kettenstränge |
Lastkette d × p |
Hub pro Hebelumdrehung |
Handzug bei WLL |
Handzug mit Kurbel |
Eigengewicht bei 1.5 m |
| YaleERGO 360 UT 1500 |
1500 kg |
1 |
7.1 × 21 mm |
21.7 mm |
31 daN |
24 daN |
9.8 kg |
| YaleERGO 360 UT 3000 |
3000 kg |
1 |
10.0 × 28 mm |
20.1 mm |
43 daN |
35 daN |
18.1 kg |
| YaleERGO 360 UT 6000 |
6000 kg |
2 |
10.0 × 28 mm |
10.1 mm |
46 daN |
37 daN |
29.8 kg |
| YaleERGO 360 UT 9000 |
9000 kg |
3 |
10.0 × 28 mm |
6.7 mm |
50 daN |
41 daN |
50.4 kg |
Die Kombination aus doppelter Untersetzung im Getriebe und hochwertigen
Kugellagern reduziert die nötige Handkraft gegenüber klassischen
Handhebelzügen deutlich und erlaubt ein ermüdungsärmeres Arbeiten auch bei
hoher Last und langen Zughüben.
Einsatzbereiche des Handhebelzuges YaleERGO 360 UT
Der YaleERGO 360 UT ist für typische Hebe-, Zieh- und Spannaufgaben konzipiert,
wird jedoch besonders dort eingesetzt, wo Freileitungen oder
Leiterbündel unter Spannung gehalten, montiert oder nachgestellt werden
müssen und ein hohes Sicherheitsniveau gefordert ist.
-
Freileitungsbau und Energienetze – Spannen, Halten und Nachstellen
von Leiterseilen, Erdseilen oder Zugsträngen; ideal bei Arbeiten an
Stromtrassen, Masten und Abspannfeldern.
-
Montage- und Stahlbau – Positionieren und Ausrichten von
Konstruktionselementen, Trägern und Aggregaten, bei denen ein
sicherer Laststopp besonders wichtig ist.
-
Industrie- und Anlagenbau – Zieh- und Hebearbeiten in
Instandhaltung, Umbau und Revision, insbesondere im Außenbereich.
-
Instandhaltung von Kran- und Fördersystemen – temporäres Heben,
Entlasten oder Sichern von Baugruppen.
-
Spezialanwendungen – überall dort, wo die Last auch über längere
Zeiträume unter Spannung gehalten wird und ein automatisches,
passives Sicherungssystem gefordert ist.
Durch den 360°-Handhebel kann das Gerät selbst unter beengten
Platzverhältnissen oder in ungünstigen Körperpositionen effizient bedient
werden, ohne den Bediener in den Gefahrenbereich der Last zu zwingen.
Unterschiede der Varianten & Auswahlkriterien
Die einzelnen Ausführungen des YaleERGO 360 UT unterscheiden sich vor allem
in Tragfähigkeit, Kettenstrangzahl, Gerätegewicht und
Hub pro Hebelumdrehung. Für die Auswahl sollten folgende Punkte
berücksichtigt werden:
-
Erforderliche Tragfähigkeit – inkl. Anschlagmittel und
Sicherheitszuschlägen. Für Leitermontage oder mittelschwere
Hebearbeiten werden häufig 1500 kg oder 3000 kg gewählt, schwere
Abspannungen erfordern 6000 kg oder 9000 kg.
-
Kettenstränge – höhere Tragfähigkeiten werden über mehrere
Kettenstränge realisiert; dies erhöht Gerätegewicht und Bauhöhe,
liefert jedoch große Sicherheitsreserven.
-
Ergonomie – bei häufigem Handbetrieb sind niedrige
Handzugkräfte und die Nutzung des Klapphebels als Kurbel
entscheidend für ermüdungsarmes Arbeiten.
-
Einsatzort – für mobilen Freileitungsbau zählt
Gewicht und Transportfreundlichkeit, in stationären Anlagen steht
eher Lebensdauer und Robustheit im Fokus.
-
Umgebungsbedingungen – bei dauerhaftem Außeneinsatz sind
der erweiterte Korrosionsschutz und die Entwässerung des Gehäuses
entscheidende Vorteile des UT-Modells.
-
Normative Anforderungen – bei Anwendungen mit Anforderungen in
Anlehnung an EN 1808 (z.B. Arbeiten an hängenden Personenaufnahmemitteln
oder deren Infrastruktur) ist die integrierte Fangvorrichtung
ein wichtiges Auswahlkriterium.
In vielen Fuhrparks wird der YaleERGO 360 UT speziell dort eingesetzt, wo
durch dynamische Lasten (z.B. schwingende Leitungen, Windlasten) ein
erhöhtes Sicherheitsniveau gefordert ist, während Standardhebelzüge in
weniger kritischen Bereichen verbleiben.
Häufige Fehler bei Auswahl und Anwendung
Trotz des hohen Sicherheitsniveaus können bei der Verwendung des
YaleERGO 360 UT typische Fehler zu Gefährdungen oder
Überbeanspruchungen führen:
-
Überlastung – falsche Lastabschätzung, zusätzliche Winkelkräfte
oder Stoßbelastungen können die Nenntragfähigkeit überschreiten; die
Fangvorrichtung ersetzt keine korrekte Dimensionierung.
-
Schrägzüge – große seitliche Ablenkwinkel der Lastkette führen zu
erhöhter Ketten- und Hakenspannung und sind zu vermeiden.
-
Falsche Hubhöhe – eine zu geringe Hubhöhe führt dazu, dass die
Last nicht ausreichend bewegt werden kann oder der Zug in Endlagen
arbeitet; zu große Hubhöhen erhöhen Kettengewicht und Handaufwand.
-
Verschmutzte oder trockene Lastkette – mangelnde Reinigung und
Schmierung erhöhen Verschleiß, können zum Kettenriss oder zu
Störungen in der Kettenführung führen.
-
Fehlinterpretation der Fangvorrichtung – die Fangmechanik ist
als zusätzliches Sicherheitssystem konzipiert; sie darf nicht als
„Arbeitsbremse“ verwendet oder bewusst ausgelöst werden.
-
Unzureichende Inspektion – fehlende oder verspätete
wiederkehrende Prüfungen können Schäden an Haken, Kette oder
Bremskomponenten unentdeckt lassen.
-
Unsachgemäße Reparaturen – Austausch von Bauteilen ohne
Original-Ersatzteile oder Herstellerfreigabe kann die Wirkung der
Fangvorrichtung und Bremse beeinträchtigen.
Eine klare Betriebsanweisung, regelmäßige Unterweisung der Anwender und
dokumentierte Wartungs- und Prüfintervalle sind entscheidend, um diese
Fehlerquellen zu minimieren.
Sicherheitsaspekte & Normen
Der YaleERGO 360 UT kombiniert eine Lastdruckbremse mit einer
automatisch wirkenden Fangvorrichtung, die in Anlehnung an
EN 1808 (Sicherheitsanforderungen für hängende Personenaufnahmemittel,
u.a. Richtungsindikator und Fangsysteme) ausgelegt ist. Der Handhebelzug
erfüllt zusätzlich die allgemeinen Anforderungen für Handhebezeuge
nach den einschlägigen Normen (z.B. EN 13157).
-
Fangvorrichtung – aktiv während des Betriebs und in Ruhephasen,
fängt die Last bei unzulässiger Geschwindigkeitsüberschreitung bzw.
im Störfall ab und verhindert einen plötzlichen Lastabsturz.
-
Korrosionsschutz – geprüfte Beschichtungen (z.B. Salzsprühnebeltest)
sichern die Funktionsfähigkeit des Fangsystems auch nach langem
Außeneinsatz.
-
Persönliche Schutzausrüstung – mindestens
Sicherheitsschuhe, Schutzhandschuhe und Schutzhelm; bei Arbeiten im
Freileitungsbau zusätzlich Absturzsicherung und ggf. spezielle PSA
nach betrieblichen Vorgaben.
-
Betrieb nur durch geschultes Personal – Anwender müssen im
sicheren Umgang mit Handhebezeugen, der
Lastdruckbremse und der Fangvorrichtung unterwiesen sein.
-
Wiederkehrende Prüfungen – nach nationalen Vorschriften und
BetrSichV/Arbmittelrichtlinien durch befähigte Personen.
-
Bestimmungsgemäße Verwendung – ausschließlich zum Heben, Ziehen
und Spannen von Lasten innerhalb der angegebenen Tragfähigkeit;
kein Personentransport.
Die vollständige Betriebsanleitung des Herstellers ist integraler
Bestandteil des Produktes und muss beim Betreiber verfügbar sein;
sie enthält detaillierte Vorgaben zu Aufbau, Betrieb, Wartung und
Prüfungen.
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