Yokota Bohrmaschine

Die Yokota Bohrmaschinen Serie YRD sind kompakte Druckluftbohrer für die industrielle Metall-, Kunststoff- und Leichtmetallbearbeitung. Charakteristisch ist der Abzug mit zwei Stufen, mit dem die Bohrerspitze zunächst bei niedriger Drehzahl exakt angesetzt und der Bohrvorgang anschließend mit hoher Drehzahl ausgeführt wird.

Die Baureihe umfasst die Modelle YRD-6NBK, YRD-8NBK, YRD-10NBK und YRD-13NBK mit Kapazitäten von 6–8 mm bis 13 mm in Stahl, Drehzahlen von 700 1/min bis 2800 1/min sowie Leistungen von 0.33 kW bis 0.50 kW. Typische Merkmale sind geringer Vibrationspegel, schallgedämpfte Entlüftung durch den Griff, ergonomische Gehäuseform und hochwertige Zahnkranz- bzw. Schnellspannbohrfutter.

Mit einem Betriebsdruck von 6.3 bar, Luftverbräuchen um 500 l/min, einem Gewicht von etwa 0.90 kg (YRD-6NBK) und Konformität zu Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und EN ISO 11148-3 sind die Yokota-Bohrmaschinen für den Dauereinsatz in Werkstatt und Produktion konzipiert.

Einsatzbereiche der Yokota Bohrmaschinen

Die YRD-Bohrmaschinen werden überall dort eingesetzt, wo präzise Bohrungen bei gleichzeitig hoher Prozesssicherheit und guter Ergonomie gefordert sind.

• Metallbearbeitung & Maschinenbau: Bohren von Montage-, Durchgangs- und Kernlochbohrungen in Baustahl, Aluminium und Gussbauteilen, z. B. in Rahmen, Konsolen oder Gehäusen.
• Fertigung von Leichtbaukonstruktionen: Serienbohrungen in Profilen, Blechen und Leichtmetallstrukturen, z. B. im Fahrzeug-, Anlagen- oder Apparatebau.
• Montage- und Serviceeinsätze: Mobile Nutzung in Wartungs- und Instandhaltungsabteilungen, auf Baustellen und in Montagehallen mit externer Druckluftversorgung.
• Präzises Anbohren empfindlicher Werkstücke: Dank Zweistufen-Abzug kann die Bohrspitze mit niedriger Drehzahl geführt und erst danach auf Hochdrehzahl beschleunigt werden, was ein Weglaufen des Bohrers reduziert.
• Feinmechanik, Elektro- und Steuerungsbau: Bohren kleiner bis mittlerer Durchmesser in Schaltschränken, Tragrahmen, Befestigungsschienen und Gehäuseblechen.

Durch ihre Kombination aus hoher Drehzahl, geringem Gewicht und vibrationsarmer Arbeitsweise eignen sich die Yokota-Bohrmaschinen ideal für Serienbohrungen und länger andauernde Arbeiten mit häufigem Werkzeugwechsel.

Unterschiede der Varianten YRD-6NBK bis YRD-13NBK

Die YRD-Baureihe unterscheidet sich hauptsächlich in Bohrkapazität, Drehzahl, Aufnahme und Leistung, sodass je nach Werkstoff und Bohrdurchmesser die passende Maschine gewählt werden kann.

• YRD-6NBK – Bohrmaschine 6–8 mm, 2800 1/min:
  Kapazität 6–8 mm in Stahl, 3/8 Zoll x 24 UNF Bohrfutter, Drehzahl 2800 1/min, Leistung 0.33 kW, Luftverbrauch ca. 500 l/min, Gewicht etwa 0.90 kg. Ausgelegt für kleinere bis mittlere Bohrdurchmesser mit hoher Schnittgeschwindigkeit und sehr kompakte Bauform.
• YRD-8NBK – Bohrmaschine 8–10 mm, 1900 1/min:
  Kapazität 8–10 mm in Stahl, 3/8 Zoll x 24 UNF Bohrfutter, Drehzahl 1900 1/min, Leistung 0.38 kW. Bietet mehr Drehmoment für etwas größere Bohrungen bei weiterhin handlicher Baugröße; häufig mit 10 mm Schnellspannbohrfutter ausgestattet.
• YRD-10NBK – Bohrmaschine 10–13 mm, 1000 1/min:
  Kapazität 10–13 mm in Stahl, 1/2 Zoll x 20 UNF Bohrfutter, Drehzahl 1000 1/min, Leistung 0.44 kW. Ideal für größere Bohrdurchmesser und Bohrungen in zäheren Werkstoffen bei höherem Schnittdruck.
• YRD-13NBK – Bohrmaschine 13 mm, 700 1/min:
  Kapazität 13 mm in Stahl, 1/2 Zoll x 20 UNF Bohrfutter, Drehzahl 700 1/min, Leistung 0.50 kW. Für drehmomentbetonte Bohrungen in massiven Werkstücken oder für größere Stufenbohrer und Reibarbeiten geeignet.

Technische Daten gemäß TOMANRO Katalogseite „Yokota Bohrmaschine“ sowie Yokota-Produktdaten.

Häufige Fehler bei Auswahl und Betrieb

Auch bei qualitativ hochwertigen Werkzeugen wie der Yokota YRD-Serie können typische Anwendungsfehler zu Leistungsverlust, erhöhtem Verschleiß oder Sicherheitsrisiken führen.

• Falscher Betriebsdruck: Ein Druck über 6.3 bar erhöht den Verschleiß und kann Schäden verursachen, während zu niedriger Druck (< 5.5 bar) zu deutlichem Leistungsabfall führt. Der Fließdruck sollte direkt am Werkzeug geprüft werden.
• Unterdimensionierte Luftschläuche: Zu geringe Schlauchinnendurchmesser (z. B. < 10 mm) verursachen Druckverluste, insbesondere bei längeren Leitungen. Dies macht sich in reduzierter Drehzahl und mangelndem Drehmoment bemerkbar.
• Fehlende Schmierung: Wird kein Druckluftwerkzeugöl verwendet oder kein Öler in der Wartungseinheit betrieben, verschleißen Lamellenmotor und Getriebe deutlich schneller.
• Missachtung des Zweistufen-Abzugs: Wird sofort mit voller Drehzahl angebohrt, kann der Bohrer verlaufen oder verkanten. Die erste Abzugsstufe ist zum präzisen Ansetzen vorgesehen.
• Überdimensionierte oder stumpfe Bohrer: Bohrdurchmesser oberhalb der freigegebenen Kapazität Stahl oder stumpfe Werkzeuge führen zu überhöhten Schnittkräften, Erwärmung und möglicher Beschädigung von Bohrer und Maschine.
• Unzureichende Werkstückspannung: Lose oder nur von Hand gehaltene Werkstücke können sich beim Verkanten des Bohrers plötzlich mitdrehen. Werkstücke müssen stets fest gespannt oder zuverlässig abgestützt werden.

Sicherheitsaspekte und Normen

Die Yokota Bohrmaschinen sind industrielle Druckluftwerkzeuge und erfüllen gemäß Hersteller die europäische Maschinenrichtlinie 2006/42/EG sowie die Norm EN ISO 11148-3 für handgehaltene nicht-elektrische Bohrmaschinen.

• Bestimmungsgemäße Verwendung: Die Werkzeuge sind zum Bohren in Metallen und geeigneten Kunststoffen vorgesehen. Der Einsatz als Rührwerk oder mit ungeeignetem Zubehör ist nicht zulässig.
• Luftqualität: Es ist saubere, trockene und geölte Druckluft zu verwenden, idealerweise über eine FRL-Wartungseinheit (Filter, Regler, Öler) in unmittelbarer Nähe des Werkzeugs.
• Lärm- und Vibrationsschutz: Trotz niedriger Vibrationswerte und schallgedämpfter Abluft ist in der Regel Gehörschutz zu tragen. Vibrationen sind im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen.
• Persönliche Schutzausrüstung (PSA): Erforderlich sind Schutzbrille oder Gesichtsschutz, Schutzhandschuhe und Sicherheitsschuhe; bei kritischen Anwendungen kann zusätzlicher Atemschutz sinnvoll sein.
• Vermeidung unbeabsichtigten Anlaufens: Vor Wartung, Reinigung oder Werkzeugwechsel ist die Luftzufuhr abzusperren und die Leitung zu entlüften. Der Abzug darf nicht fixiert oder blockiert werden.
• Kein Einsatz in Ex-Zonen: Die hier beschriebenen Modelle sind nicht ATEX-zertifiziert und dürfen nicht in explosionsgefährdeten Bereichen betrieben werden.