Die Rundkabel-Leitungswagen 3-rollig des
Programms 0314 sind mittenbeladbare
Kunststoff-Leitungswagen für leichtere
Rundleitungen und Schläuche. Sie laufen auf
spurkranzgeführten Kunststoff-Laufrollen auf einem
I-Träger und bilden zusammen mit Endklemmen und
Mitnehmern ein komplettes
Leitungswagensystem für I-Träger.
Im Programm 0314 wird der 3-rollige Rundkabel-Leitungswagen unter anderem
über die Typnummer 022123-125 geführt. Er ist speziell
für die Serie 0314 ausgelegt, eignet sich für
Rundkabel oder Schläuche und wird mit dem
Leitungshalter Typ 020131 kombiniert.
Produktaufbau und Funktionsweise
Ein Leitungswagensystem des Programms 0314 besteht aus
Endklemme und mehreren Leitungswagen.
Der letzte Wagen ist über die Leitung mit dem
ortsveränderlichen Verbraucher (z.B. Kran,
Hebezeug) verbunden und zieht alle nachfolgenden Wagen mit.
Der 3-rollige Rundkabel-Leitungswagen selbst ist als
mittenbeladbarer Kunststoff-Wagen ausgeführt:
-
robuste Kunststoff-Seitenteile mit
spurkranzgeführten Laufrollen für sicheren Lauf auf
I-Trägern und einfache Anwendungen;
-
gleitgelagerte Kunststoff-Laufrollen mit
rostfreier Achse für ruhigen, verschleißarmen Betrieb;
-
Mittenbeladung des Leitungspakets über eine
Kunststoff-Schiene, an der die Rundkabel-Leitungshalter
bzw. Leitungsschellen (z.B. Typ 020131) montiert sind;
-
Auslegung als 3-rolliger Wagen, der jeweils um
180° gedreht auf den Träger gesetzt wird, wodurch
ein Verkanten wirkungsvoll verhindert wird.
Typische Anwendungen
Die 3-rolligen Rundkabel-Leitungswagen des Programms 0314 kommen überall
dort zum Einsatz, wo leichte Rundkabel-Pakete oder
Schläuche entlang eines I-Trägers
mitgeführt werden müssen:
-
Hallenkane, Portalkrane und
Brückenkrane mit elektrischer Energie- und
Steuerungszuführung;
-
Hebezeuge, Monorail-Systeme und
Fördertechnik mit linearen Verfahrwegen;
-
Werkstatt- und Maschinenachsen, z.B. für
Schweißanlagen, Montage- oder Bearbeitungsstationen;
-
Mitführung von Luft-, Wasser- oder Hydraulikschläuchen
in leichten Industrie- und Intralogistik-Anwendungen.
Technische Kennwerte (Beispiel Typ 022123-125)
| Merkmal |
Wert |
Hinweis |
| Programm |
0314 – S-Line |
Leitungswagen-Serie für I-Träger |
| Material Wagen / Rollen |
Kunststoff |
korrosionsbeständig, leiser Lauf |
| Anzahl Rollen |
3 |
reduziert Verkanten, ruhiger Lauf |
| Trolleybreite |
125.0 mm |
für 0314-I-Träger ausgelegt |
| Max. Flanschbreite |
81.0 mm |
Maximalbreite des I-Träger-Flansches |
| Max. Tragfähigkeit |
10.0 kg |
typischer Wert für 2- und 3-rollige Wagen im Programm 0314 |
| Max. Fahrgeschwindigkeit |
50.0 m/min |
gemäß Spezifikation des Programms 0314 |
| Geeignete Medien |
Rundkabel / Schläuche |
elektrische Energie, Daten, Luft, Flüssigkeiten |
| Leitungshalter |
Typ 020131 |
mehrstöckige Anordnung möglich |
Hinweis: Die genauen Werte können je nach
Ausführung und Projektierung abweichen; verbindlich sind die
projektspezifischen Maßblätter und Stücklisten von Conductix-Wampfler.
Zentrale Vorteile der 3-rolligen Rundkabel-Leitungswagen
-
Verkantsicherer Lauf – durch die
3-rollige Ausführung wird ein Verkanten des Wagens
am Träger nahezu ausgeschlossen, insbesondere bei
Reversierbetrieb und leichten Querkräften.
-
Ruhiger, verschleißarmer Betrieb –
spurkranzgeführte Kunststoff-Laufrollen mit
gleitgelagerter, rostfreier Achse sorgen für leisen Lauf und
reduzieren den Verschleiß von Wagen und I-Träger.
-
Geringes Gewicht – die Kunststoffbauweise reduziert
die bewegte Masse, was insbesondere bei kleineren Antrieben und
empfindlichen Verbrauchern vorteilhaft ist.
-
Korrosionsbeständigkeit – Kunststoffteile und
rostfreie Achsen sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und vielen
Umgebungsmedien, geeignet für Innen- und zahlreiche Außenanwendungen.
-
Flexible Leitungsführung – die Wagen können mit
mehreren Leitungshaltern übereinander bestückt
werden; der größte Halter wird oben angeordnet, um ein
stabil ausgependeltes Leitungsbündel zu erreichen.
-
Einfache Montage – Leitungswagen lassen sich
voreingestellt stirnseitig aufschieben oder von unten auf den
Fahrbahnträger setzen; die Seitenteile werden an die
Trägerbreite angepasst, danach werden die
Schrauben mit vorgegebenem Drehmoment angezogen.
-
Niedriger Wartungsaufwand – regelmäßige Sicht- und
Funktionskontrollen, Nachziehen der Befestigungselemente und
Instandhaltung der Korrosionsschutzschichten reichen in der Regel
aus; ein detaillierter Wartungs- und Inspektionsplan
liegt dem System bei.
Verwendung und Auslegungshinweise
Die Leitungswagensysteme des Programms 0314 sind für die
bestimmungsgemäße Verwendung als
elektrische Energiezuführung für gleisgebundene, ortsveränderliche
Verbraucher konzipiert, z.B. Krane, Hebezeuge oder
fahrbare Maschinen.
-
Betriebsbedingungen: Umgebungstemperatur typischerweise
von −20.0 °C bis +60.0 °C, relative Luftfeuchte bis 100 %,
max. Fahrgeschwindigkeit des Systems 50.0 m/min.
-
Leitungsquerschnitt: Die verwendeten
Rundleitungen müssen entsprechend der elektrischen Belastung
ausgelegt sein; unterdimensionierte Leitungen können
zu Erwärmung und Brandgefahr führen.
-
Montage der Rundleitungen: Leitungen werden
drallfrei in den Leitungshaltern befestigt; bei mehrstöckigen
Leitungswagen liegen die Leitungen mit dem höchsten Gewicht pro Meter
oben, die oberen Leitungen erhalten etwas weniger Längenzuschlag als
die unteren, um saubere Schlaufen zu bilden.
-
Trägerqualität: Die Laufflächen des I-Trägers
müssen plan, sauber und frei von Riefen, Absätzen oder Schweißnähten
sein; Trägerstöße sind verschliffen auszuführen, damit die
spurkranzgeführten Rollen stoßfrei laufen.
-
Sicherheit: Während des Automatikbetriebs darf sich
niemand im Bereich der Leitungs-Schlaufen aufhalten; Quetsch- und
Erfassungsgefahren zwischen Puffer,
Pufferplatte, Fahrwerk und
Fahrbahnträger sind zu beachten.
Praxis-Tipps für Planung und Betrieb
-
Bereits in der Projektierung die Anzahl der Wagen,
die Bahnhofslänge und die Schlaufenlängen
nach dem Anwendungsleitfaden von Conductix-Wampfler auslegen, damit
die Leitungen im gesamten Verfahrweg spannungsfrei laufen.
-
Die Endklemme so positionieren, dass der
Mindestbiegeradius der Leitungen eingehalten wird
und die Installationslängen auf Mitnehmer- und Einspeiseseite
ausreichend zugentlastet sind.
-
In regelmäßigen Abständen die im Handbuch vorgegebenen
Inspektions- und Wartungsintervalle einhalten und
Ergebnisse dokumentieren; auffällige Geräusche, erhöhter Widerstand
oder sichtbare Beschädigungen sind ein Anlass, den Betrieb sofort zu
stoppen und die Ursache zu beheben.