Hadef Drehschemelfahrwerk 32/20 E

Das Drehschemelfahrwerk 32/20 E ist ein motorisiertes Einschienen-Fahrwerk, das speziell für sehr kleine Kurvenradien ausgelegt ist und dadurch das Verfahren von Lasten auch in komplexen Schienengeometrien ermöglicht. Die gelagerten Drehschemel unterstützen die Kurvenfahrt, während Absturz- und Auflaufsicherungen sowie Gummipuffer den Betrieb zusätzlich absichern.

Einsatzbereiche

Typische Anwendungen sind Schienenanlagen mit Kurven, Arbeitsplatzkrane, Montage- und Fertigungsbereiche sowie innerbetriebliche Transportaufgaben, bei denen Lasten entlang einer Laufbahn präzise und wiederholgenau verfahren werden sollen. Durch die Auslegung für Kurvenfahrten eignet sich das Fahrwerk besonders dort, wo Standard-Laufkatzen in engen Bögen zu erhöhtem Verschleiß, Verkanten oder ungünstigen Seitenkräften neigen.

• Kurvenbahnen und Schienensysteme mit Richtungswechseln im Fahrweg
• Maschinenbau, Instandhaltung und Montageplätze mit häufigem Positionieren
• Anlagen, in denen ein motorisiertes Verfahren den Bedienaufwand reduziert

Unterschiede der Varianten

Innerhalb der Baureihe werden mehrere Tragfähigkeitsklassen angeboten. Außerdem sind Ausführungen mit unterschiedlicher Lastbolzen-Größe (z. B. 1N / 2N) üblich, um verschiedene Träger- und Aufhängungssituationen abzudecken. Je nach Einsatzumgebung sind auch Varianten aus anderen Produktlinien (z. B. Ex-Schutz/ATEX) relevant.

Häufige Fehler in Auswahl und Anwendung

• Kurvenfähigkeit überschätzt: Kurvenfahrwerke sind für enge Radien optimiert, benötigen aber eine passende Schienengeometrie und saubere Trägerkanten.
• Falsche Einstellung am Träger: Unsaubere Anpassung an die Trägerflansch-Situation führt zu schlechtem Lauf, erhöhtem Verschleiß oder ungünstigen Querkräften.
• Querzug am Haken: Seitliches Ziehen an Last oder Hebezeug verstärkt Seitenkräfte und kann den Lauf in Kurven deutlich verschlechtern.
• Unpassende Kombination: Tragfähigkeit und Einsatzart von Fahrwerk, Hebezeug und Anschlagmitteln müssen zusammenpassen (Schwachstelle ist oft das kleinste Glied).
• Zu wenig Wartung: Verschleiß an Laufrollen, Führungsrollen und Sicherungselementen wird im Alltag häufig zu spät erkannt.

Sicherheitsaspekte und Normen

Für den sicheren Betrieb sind bestimmungsgemäße Verwendung, eine fachgerechte Montage sowie wiederkehrende Prüfungen entscheidend. Als Maschinen/Komponenten im Hebezeugumfeld sind die Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG (CE-Konformität, sichere Konstruktion, Betriebsanleitung, Risikobeurteilung) ein zentraler Rahmen; zusätzlich sind betriebliche Prüfvorgaben für Krane/Hebezeuge zu beachten.

• Absturz- und Auflaufsicherung nicht manipulieren – sie ist ein wesentlicher Schutz im Fahrbetrieb.
• Fahrweg freihalten und Kurvenbereiche regelmäßig auf Beschädigungen/Anhaftungen prüfen (Reibwert und Laufverhalten ändern sich sonst stark).
• Not-Halt und Steuerung nur durch unterwiesenes Personal bedienen; Last gegen Pendeln sichern.
• Bei Bedarf ausschließlich geeignete Varianten für besondere Umgebungen einsetzen (z. B. ATEX bei Ex-Zonen).

Passende Artikel und Zubehör

In der Praxis wird das Drehschemelfahrwerk meist mit einem passenden Elektrokettenzug als Hubwerk kombiniert, um Heben/Senken und Verfahren aus einer abgestimmten Systemlösung zu realisieren. Ergänzend sind geeignete Anschlagmittel sowie Kranzubehör für die jeweilige Schienen-/Trägeranbindung sinnvoll, damit die Installation normgerecht und betriebssicher ausgeführt werden kann. Bei Kurvenanlagen lohnt außerdem ein Blick auf alternative Fahrwerksarten der gleichen Baureihe (z. B. Drehschemel-Haspelfahrwerk oder Drehschemel-Rollfahrwerk), wenn die Antriebsart angepasst werden soll.

• Elektrokettenzug als Hubwerk für effiziente, wiederholte Hubvorgänge
• Anschlagmittel (z. B. Kettengehänge, Rundschlingen) passend zur Last und Anwendung
• Kranzubehör für die Träger-/Schienenanbindung und Systemergänzung
• Alternative Fahrwerksarten der Baureihe (Hand- oder Rollvariante) je nach Bedienkonzept