Yale Hydraulikhandpumpe HPS

Die Hydraulikhandpumpen HPS von Yale sind energieunabhängige Handpumpen für einfachwirkende Zylinder und auf einen maximalen Betriebsdruck von 700 bar ausgelegt, sodass angeschlossene Hydraulikzylinder ihre volle Nennkraft erreichen. Mit überwiegend zweistufiger Fördercharakteristik (Eilgang in der 1. Stufe, Druckstufe in der 2. Stufe) und automatischer Umschaltung ermöglichen sie schnelles Anfahren der Last und kraftvolles Arbeiten bei steigendem Druck.

Die solid ausgeführte Ganz-Metall-Konstruktion mit standsicherem, leicht geneigtem Tank, feinfühlig regulierbarem Ablassventil, einstellbaren Druckbegrenzungsventilen (0–700 bar), Entlüftungs-/Öleinfüllschraube und Trageöse am Handhebel ist für den harten Industrieeinsatz ausgelegt. Alle Einbau- und Anbauteile folgen der metrischen Normreihe, wodurch sich HPS-Pumpen einfach in bestehende 700-bar-Hydrauliksysteme integrieren lassen.

Die Baureihe deckt je nach Modell Tankvolumina von 0.3 bis 10.0 l ab und eignet sich damit sowohl für kompakte Service-Arbeitsplätze als auch für umfangreiche Hub- und Spannsysteme mit mehreren Zylindern. HPS-Pumpen werden betriebsfertig mit Ölfüllung geliefert; Manometer und Adapter stehen als Zubehör zur Verfügung.

Einsatzbereiche

• Wartung und Service: Mobile Einsätze in Werkstatt und Feld, z. B. beim Heben, Richten und Abstützen von Maschinen und Anlagen.
• Maschinen- und Stahlbau: Betätigung von einfachwirkenden Hebe- und Druckzylindern bei Montage, Nivellierung und Einbau von Baugruppen.
• Bauwesen und Infrastruktur: Hub- und Pressaufgaben bei Schalungs-, Brücken- oder Betonarbeiten an Orten ohne Stromversorgung.
• Vorrichtungs- und Spanntechnik: Druckversorgung für Spannzylinder, Prüfaufbauten und Einpressvorrichtungen.
• Schwerlast- und Hebetechnik: Kombination mit Hochdruckzylindern zum Anheben, Positionieren und Sichern von schweren Komponenten.

Unterschiede der HPS-Varianten

Innerhalb der HPS-Serie stehen verschiedene Baugrößen zur Verfügung, die sich in Förderstufen, Tankvolumen und Bauabmessungen unterscheiden und damit optimal an Zylindergröße und Systemvolumen angepasst werden können.

• Förderstufen: Die kompakte HPS-1/0.7 A arbeitet einstufig mit 2 cm³ Fördervolumen pro Hub, alle anderen Modelle (HPS-2/0.3 A bis HPS-2/10 A) sind zweistufig mit Eilgang (Stufe 1) und Druckstufe (Stufe 2).
• Tankvolumen: Vom kleinen 0.3-l-Tank (HPS-2/0.3 A) bis zum 10.0-l-Tank (HPS-2/10 A) für große Ölvolumina, z. B. bei mehreren oder großvolumigen Zylindern.
• Fördervolumen: In der 1. Stufe fördern zweistufige Pumpen je nach Modell bis 11 cm³/Hub, in der 2. Stufe ca. 1–2 cm³/Hub für fein dosierbares Druckaufbauen.
• Baugröße und Gewicht: Die kompakten HPS-Typen mit kleinen Tanks sind leicht und handlich für mobilen Service, während HPS-2/6 A und HPS-2/10 A mit größerem Tank und höherem Gewicht für stationäre oder wiederkehrende Hebeaufgaben ausgelegt sind.
• HPS vs. HPH: Für doppeltwirkende Zylinder stehen bauähnliche HPH-Handpumpen mit integriertem 4/3-Wegeventil zur Verfügung; HPS selbst ist für einfachwirkende Zylinder optimiert.

Häufige Fehler in der Praxis

• Unpassendes Tankvolumen: Der benötigte Ölbedarf der Zylinder wird unterschätzt, wodurch der Tank leerläuft und Luft angesaugt wird.
• Überlastung durch falschen Druck: Das Druckbegrenzungsventil wird unsachgemäß verstellt oder überbrückt, sodass Drücke über 700 bar auftreten können.
• Unzureichende Entlüftung: Fehlende oder falsche Entlüftung führt zu schwammigem Hubverhalten, verzögertem Druckaufbau und erhöhter Bauteilbelastung.
• Falsche Schlauch- und Kupplungswahl: Verwendung von Komponenten, die nicht für 700 bar zugelassen sind, erhöht das Risiko von Leckagen oder Berstschäden.
• Unsachgemäße Bedienung des Ablassventils: Ruckartiges Öffnen kann Lasten abrupt absenken und Personen oder Bauteile gefährden.
• Falsche Lagerung und Transport: Pumpe wird ohne gesicherten Handhebel oder mit geöffnetem Ablassventil transportiert, was zu Beschädigungen oder Ölaustritt führen kann.

Sicherheitsaspekte und Normen

• Maximaldruck 700 bar: Betrieb ausschließlich mit 700-bar-Hochdruckkomponenten (Schläuche, Kupplungen, Manometer, Ventile) und geeigneten Zylindern, die für diesen Druck freigegeben sind.
• Druckbegrenzungsventil: Das von außen einstellbare Ventil begrenzt den Systemdruck und ist entsprechend den Herstellervorgaben einzustellen und regelmäßig zu prüfen.
• Normgerechte Ausführung: HPS-Pumpen sind Teil von 700-bar-Werkzeughydrauliksystemen, die sich an Anforderungen aus EN 1494 (Fahrbare und stationäre Wagenheber) und ASME B30.1 orientieren.
• Mechanische Lastsicherung: Angehobene Lasten sind grundsätzlich mit Unterstellböcken oder anderen mechanischen Sicherungen abzustützen – die Pumpe dient ausschließlich zum Heben und Positionieren.
• Regelmäßige Inspektion: Sichtprüfung auf Leckagen, Beschädigungen, Korrosion und funktionsfähige Rückstellung des Ablassventils; beschädigte Komponenten sind umgehend zu ersetzen.
• Schulung des Bedienpersonals: Anwender sollten im sicheren Umgang mit Hochdruckhydraulik, in Lastverteilung, Druckeinstellung und Notfallmaßnahmen geschult sein.

Technische Kennwerte (Auszug aus der HPS-Baureihe)

Hinweis: Alle HPS-Handpumpen sind für einen maximalen Betriebsdruck von 700 bar ausgelegt und verfügen über ein Ölanschlussgewinde 3/8 NPT. Weitere Abmessungen (Längen A–F), Optionen und Zubehör finden sich in den offiziellen Yale-Datenblättern zur HPS-Serie.