Elektroseilwinde ESG 500 kg, Trommel gerillt

Die Elektroseilwinde ESG von Haacon wird kostengünstig im Baukastenprinzip hergestellt. Dies erlaubt eine schnelle Fertigung aus Standardbauteilen, die meist schon in Baugruppen auf Lager bevorratet werden. Dank einer großen Auswahl an Zubehör lässt sich aus der standardisierten Baugruppe sehr variabel eine Elektroseilwinde bauen, die auf Kundenwünsche und deren Einsatzfälle speziell zugeschnitten werden kann.

Der Kunde wählt zwischen einer Elektroseilwinde zum Ziehen oder Heben. Beide Anwendungsfälle bedingen unterschiedlicher Bestimmungen.

Zugwinden

Unter dem Begriff Ziehen versteht man in der Industrie ein Bewegen von Lasten auf fast waagerechtem Grund. Sobald ein Gegenstand eine Steigung herauf oder herabgezogen wird spricht man vom Heben. Beim Ziehen besteht nicht die Gefahr, dass Gegenstände herabfallen oder abrutschen können. Daher erfordert das Zugmittel nur eine zweifache Sicherheit. Die Winde kann bei gleicher Seilzugkraft kleiner sein und der Seildurchmesser geringer. Zudem sind Sicherheitsanforderungen wie eine Endabschaltung nicht von Nöten. Die Winde kann direkt angesteuert werden, eine kostspielige Schützensteuerung wird meist nicht benötigt. In den meisten Zuganwendungen kann auch auf eine Überlastsicherung verzichtet werden.

Zugwinden können nach Bedarf auch mit einer ausrückbaren Kupplung ausgestattet werden, mit der das Getriebe von der Trommel physisch getrennt werden kann. Das Seil kann mit einer Ausrückkupplung schnell von Hand von der Trommel abgezogen werden. Dies erbringt bei großen Seillängen einen enormem Zeit-Vorteil.

Beispielsweise werden Zugwinden zum an Land ziehen von Booten benötigt oder zum Ziehen von Wagons auf Rangierbahnhöfen. Der Einsatz von Zugwinden ist aber begrenzt. Meist sind Hubwinden erforderlich, da der Transport von Waren nur selten waagerecht von statten geht.

Hubwinden

Hubwinden haben eine vierfache Sicherheit und verfügen über Endschalter. Ab 1000 kg wird eine Überlastsicherung zwingend erforderlich.

Seilwinden und ihr Zubehör

Seilführung

Seilwinden sind zur Schonung des Seils mit großen Trommeldurchmessern ausgestattet. Je größer der Trommeldurchmesser desto schonender ist dies für das aufspulende Seil. Bei mehrlagigen Seilwicklungen ist zu bedenken, dass mit jeder zusätzlichen Seillage die Trag- oder Zugkraft abnimmt.

Der benötigte Mindestradius einer Seiltrommel wird vom Biegeradius des Seils und der Einstufung der Winde in die Triebwerksgruppe bestimmt.

Besonders seilschonend wirken sich gerillte Trommeln auf das Windenseil aus. Unter Last wird das Seil sauber auf die Trommel geführt und ein Aufwickeln im Kreuzgang verhindert. Insbesondere bei häufiger Nutzung und bei schnell laufenden Winden ist eine gerillte Trommel unbedingt zu empfehlen. Um die max. Seillänge auch bei einlagiger Aufwicklung zu vergrößern, können verlängerte Trommeln eingesetzt werden.

Alternativ kann das Seil auf eine glatte Trommel aufgewickelt werden. Hierbei ist beim Auftrommeln darauf zu achten, dass sich das Seil besonders in der ersten Seillage, möglichst eng nebeneinander legt.

Andruckrolle

Schlaffseil ist in jedem Fall zu vermeiden. Durch Schlaffseil oder zu wenig Zug am Seil wird das Seil unkontrolliert und wild auf- oder abgetrommelt. Seile kreuzen sich auf der Trommel und werden sobald Zug auf das Seil kommt beschädigt. Bei gerillten Trommel besteht die Gefahr, das das Seile aus der Rillung springt. Um dies zu verhindert bedient man sich einer Seilandruckrolle, bei der eine Walze auf das sich aufspulende Seil drückt und so für ein geordnetes sauberes Aufwickeln sorgt. Andruckrollen sind maximal noch bei 2 lagigen Wicklungen realisierbar.

Schlaffseilschalter

Eine auf dem Seil liegende Rolle löst die Abschaltung der Winde aus, wenn das Seil die Spannung verliert, bzw. die Last aufsitzt. Schlaffseilschalter sind auch für Mehrseilbetrieb erhältlich.

Überlastsicherung

Hubwinden müssen ab einer Tragfähigkeit von 1000 kg mit einer Überlastsicherung, z. B. Rutschkupplung oder einem elektronischen Überlastschutz ausgestattet sein. Der elektronische Überlastschutz setzt eine Schützensteuerung voraus. Der elektronische Überlastschutz kann auch für automatisches Abschalten bei voreingestellten Kräften verwendet werden.

Hubbegrenzung

Die Elektroseilwinden lassen sich mit Hubbegrenzungen ausrüsten, die ein Abschalten der Winde nach Erreichen eines vorgegebenen Hubweges gewährleisten. Wird die Winde im Hebezeugbetrieb eingesetzt und ist mit nur einem Endschalter als Hubbegrenzer ausgerüstet, ist dies ein Not-Endschalter, der nicht betriebsmäßig angefahren werden darf.

Betriebsspannung

Die Betriebsspannung ist zwischen Drehstrom 230 V/ 50 Hz/ 1Ph und Wechselstrom 400 V/ 50 Hz/ 3Ph frei wählbar.

Steuerung

Die Winde kann direkt angesteuert werden oder mit Schützen-, Funkfern- bzw. Frequenzsteuerung ausgestattet werden.

Trommelfreilauf

Die Trommel wird vom Getriebe abgekoppelt und das Seil kann von Hand abgezogen werden. Nicht zulässig bei Winden, die im Hebezeugbetrieb eingesetzt werden.