Enerpac Akku-Drehmomentschlüssel BTW

Der Enerpac Akku-Drehmomentschlüssel der Serie BTW kombiniert hohes Drehmoment, präzise Drehmomentsteuerung und volle Mobilität in einem kompakten, handgehaltenen Werkzeug. Das integrierte digitale Motor-Vectoring-System ermöglicht ein genaues und wiederholbares Drehmoment bis zu rund 8130 Nm (bis zu 6000 ft.lbs), ohne Schläuche oder Kabel – ideal für Montagen in engen, abgelegenen oder schwer zugänglichen Bereichen.

Ein bürstenloser DC-Motor, das robuste Planetengetriebe und ein gehärteter Vierkantantrieb sorgen für eine gleichmäßige Drehmomentabgabe und hohe Lebensdauer, während das ergonomische Pistolengriff-Design mit rutschhemmender Oberfläche eine sichere und ermüdungsarme Bedienung ermöglicht.

Technische Kenndaten des BTW Akku-Drehmomentschlüssels

Einsatzbereiche des BTW Akku-Drehmomentschlüssels

Der BTW Akku-Drehmomentschlüssel ist für hochbelastete Schraubverbindungen konzipiert, bei denen präzise Drehmomente und hohe Produktivität gefordert sind, aber Druckluft- oder Stromversorgung nicht oder nur eingeschränkt verfügbar sind.

• Stahl- und Anlagenbau: Verschrauben von Stahlbauknoten, Maschinenfundamenten, Konsolen und Gestellen
• Energie- und Windkraftanlagen: Montage von Turmsegmenten, Flanschverbindungen und Antriebssträngen
• Öl & Gas / Petrochemie: Flanschverschraubungen an Rohrleitungen, Wärmetauschern und Druckbehältern
• Schwerindustrie: Wartung an Pressen, Walzwerken, Förderanlagen und Großgetrieben
• Service & Instandhaltung: Mobile Schraubfälle im Feldservice, auf Baustellen oder bei Retrofit-Projekten
• Transport & Offshore: Verschrauben von Rahmen, Kranstrukturen, Offshore-Plattformkomponenten

Die kabellose Bauweise erlaubt dem Anwender, sich frei um die Verschraubungsstelle zu bewegen, ohne durch Schläuche oder Kabel eingeschränkt zu werden – besonders vorteilhaft in engen Schächten, auf Gerüsten oder bei Arbeiten in der Höhe.

Unterschiede der BTW-Varianten

Die BTW-Serie umfasst mehrere Modelle, die sich in Drehmomentbereich, Vierkantgröße und Ausführung (Werkzeug alleine oder Komplett-Set) unterscheiden.

Leistungsstufen & Vierkantantriebe

• BTW500: Bis ca. 670 Nm, 3/4 Zoll Vierkant – ideal für Wartungs- und Servicearbeiten an mittelgroßen Schraubverbindungen.
• BTW1000: Bis ca. 1350 Nm, meist 1 Zoll Vierkant – für größere Flansche und hochfeste Verbindungselemente.
• BTW2000: Bis ca. 2710 Nm, 1 Zoll Vierkant – Schwerlastverschraubungen im Anlagen- und Stahlbau.
• Höhere Modelle (z. B. BTW3000, BTW6000): bis rund 8130 Nm, häufig mit 1.1/2 Zoll Vierkant – für sehr große Flansch- und Ankerbolzenverbindungen.

Set-Varianten

• “Wrench only” (z. B. BTW500): Nur der Drehmomentschlüssel, geeignet für Anwender mit bestehendem Akku-/Ladegeräte-Pool.
• “E”-/“B”-Sets (z. B. BTW2000E, BTW500B): Drehmomentschlüssel inklusive 2 Akkus, Schnellladegerät, Reaktionsarm und oft Transportkoffer – ideal als Komplettlösung.

Bei der Auswahl sollte stets geprüft werden, ob das benötigte Drehmoment, die notwendige Vierkantgröße und die geforderte Arbeitsbereichsreserve (ca. 20 – 30 % oberhalb des Betriebsmoments) durch das jeweilige BTW-Modell abgedeckt werden.

Häufige Fehler bei Auswahl und Einsatz

Trotz digitaler Drehmomentsteuerung können bei der Nutzung eines Akku-Drehmomentschlüssels der Serie BTW typische Anwendungsfehler auftreten, die die Sicherheit und Drehmomentgenauigkeit beeinträchtigen.

• Falscher Drehmomentbereich: Auswahl eines Modells, das nahe an seiner Obergrenze betrieben wird – dies reduziert Genauigkeitsreserve und Werkzeuglebensdauer. Besser ist ein Modell mit ausreichend Reserve nach oben.
• Ungeeigneter Reaktionspunkt: Auflager des Reaktionsarms auf scharfen Kanten oder beweglichen Teilen kann zu Beschädigungen oder gefährlichen Lastverschiebungen führen. Nur stabile, feststehende Reaktionspunkte verwenden.
• Falsche Steckschlüsseleinsätze: Einsatz von nicht hochfesten oder beschädigten Steckschlüsseleinsätzen kann zu Bruch und wegfliegenden Teilen führen. Es sind nur impactgeeignete Einsätze zu verwenden.
• Unbeachtete Kalibrierintervalle: Wird das Werkzeug nicht regelmäßig kalibriert, weicht das tatsächliche Drehmoment vom Sollwert ab und die Vorspannkraft der Verbindung kann zu hoch oder zu niedrig sein.
• Fehler bei der Gewindevorbereitung: Verschmutzte, trockene oder unterschiedlich geschmierte Schrauben führen zu stark variierenden Reibwerten und damit zu Streuung der Vorspannkräfte, obwohl das eingestellte Drehmoment identisch ist.
• Ignorieren der Batteriezustandsanzeige: Arbeiten mit sehr niedrigem Akku-Ladestand kann zu Drehmomentabfall führen, wenn die Elektronik den Motor begrenzt oder abschaltet.

Eine korrekte Werkzeugauswahl, gepflegte Verschraubungsprozeduren und regelmäßige Kalibrierung sind entscheidend, um die vom Konstrukteur vorgesehenen Vorspannkräfte sicher zu erreichen.

Sicherheitsaspekte & Normen

Der Enerpac BTW Akku-Drehmomentschlüssel ist ein kraftvolles Elektrowerkzeug und muss gemäß Bedienungs- und Wartungsanleitung betrieben werden. Die Dokumentation hebt insbesondere den sicheren Umgang mit Hochleistungs-Lithium-Ionen-Akkus und dem elektrischen Antrieb hervor.

• Nur spezifizierte Akkus verwenden: Es dürfen ausschließlich die von Enerpac freigegebenen Lithium-Ionen-Akkus und Ladegeräte verwendet werden; beschädigte oder undichte Akkus sind sofort außer Betrieb zu nehmen.
• Wartung nur durch geschultes Personal: Gehäuseöffnungen und elektrische Prüfungen dürfen nur von qualifizierten Fachkräften mit geeigneter Schutzausrüstung und isolierten Werkzeugen durchgeführt werden.
• Akku vor Service entnehmen: Vor Wartung, Reinigung oder Transport des Werkzeugs ist der Akku zu entfernen, da auch im ausgeschalteten Zustand interne elektronische Komponenten versorgt sein können.
• Keine Nutzung bei Feuchtigkeit oder Ex-Schutz-Bereichen: Das Werkzeug ist vor Regen zu schützen und darf nur in Umgebungen eingesetzt werden, die den in der Anleitung definierten Einsatzbedingungen entsprechen (keine explosionsgefährdeten Bereiche ohne entsprechende Zulassung).
• Bolzenverbindungen nach Regelwerken: Die Auslegung der Verschraubung hat nach geltenden Normen und Richtlinien (z. B. Hersteller-Spezifikationen, branchenspezifische Regelwerke) zu erfolgen; das Werkzeug setzt diese Vorgaben lediglich in definiertes Drehmoment um.

Für sicherheitskritische Verschraubungen empfiehlt sich eine dokumentierte Verschraubungsprozedur mit eindeutigen Vorgaben zu Drehmoment, Schmierstoff, Reihenfolge und Kontrollmessungen.